Zeder

Zeder- der Baum der Kraft

Das Öl dieses majestätischen Baumes hat nicht nur einen angenehmen, holzigen Duft, sondern es hat auch eine ausgleichende Wirkung, und das sowohl körperlich als auch seelisch. Vorsicht ist jedoch bei der Deklaration geboten, denn nicht überall wo Zeder drauf steht ist auch Zeder drin.

Herkunft

Zedernholzöl hat eine lange Geschichte. Bereits im alten Ägypten wurde es genutzt, um Mumien einzubalsamieren. Ebenso hat man laut Überlieferungen Papyrusrollen mit Zedernholzöl imprägniert, um sie vor Bücherwürmern zu schützen. Während es im Mittelalter auch als Verhütungsmittel zum Einsatz kam, hat es im 20. Jahrhundert große Bedeutung für die Parfümindustrie erlangt. Dank seines holzigen, schweren Dufts kommt es oft als Basisnote in Herrenparfüms zum Einsatz. Auch in der Aromatherapie hat es große Bedeutung erlangt, nicht zuletzt aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und heilenden Wirkung.

Pflanzenarten und Deklarationen

Die Zeder gehört der Familie der Kieferngewächse an. Sie ist ein immergrüner Baum, der eine Höhe bis zu 40m erreichen kann. Weltweit gibt es drei Zedernarten: die Atlaszeder (Cedrus atlantica), die Himalayazeder (Cedrus deodora), und die Libanonzeder (Cedrus libani).

Gerade beim Kauf von Zedernholzöl sollte immer auf die genaue botanische Bezeichnung geachtet werden, da es hier oft zu Verwechslungen kommt. Im englischen Sprachgebrauch werden nämlich viele Nadelbäume als cedar bezeichnet, was häufig für Verwechslungen sorgt. So kommt es, dass Öle der Virginiazeder (Junipernus virginiana) ebenfalls als Zedernholzöl verkauft werden. Diese gehört allerdings zur Gattung der Wacholdern, und das Öl ist deutlich günstiger als das der echten Zeder. Ebenso findet man Öle der Thuja (Thuja occidentalis), die fälschlicherweise als Zeder bezeichnet werden. Einen interessanten Beitrag dazu findet ihr in Eliane Zimmermanns Blogartikel: Von Zedern und Cedars

Anbaugebiete und Gewinnung

Die Atlaszeder stammt aus dem Atlas-Gebirge, welches sich über Algerien und Marokko erstreckt, und wächst dort auf einer Höhe zwischen 1000 m und 2000 m. Erst seit dem 19. Jahrhundert – zuerst als Zierbaum, später auch für Forstzwecke – ist sie auch in Teilen Südeuropas anzutreffen.

Die Himalayazeder (Cedrus deodora) ist im gleichnamigen Gebirge beheimatet. Vom östlichen Afghanistan bis zum westlichen Nepal wächst sie dort in teilweise noch höheren Lagen als die Atlaszeder.

Die Libanonzeder (Cedrus libani) wächst entlang der Mittelmeerküste, insbesondere Süd- und Südwestanatolien in der Türkei und im Libanon. Da ihr ursprüngliches Anbaugebiet im Libanon stark zurückgegangen ist und der verbleibende Baumbestand geschützt werden soll, wird sie nicht mehr zur Gewinnung ätherischer Öle herangezogen.

Echtes Zedernöl wird heutzutage daher nur von der Atlaszeder und der Himalayazeder gewonnen. Dies geschieht durch Wasserdampfdestillation von Holzteilchen aus Stämmen und Ästen der Zedern. Für die Produktion von einem Liter Öl werden rund 30 kg Pflanzenmaterial benötigt.

Inhaltsstoffe

Zedernholzöl besteht zu rund 60 – 80 % aus Sesquiterpenen wie z. B. Himachalene. Diese sind für die wirken entzündungshemmend und haben eine regulierende Wirkung auf Haut und Schleimhaut. So können Sie z. B. bei Allergikern die Histaminausschüttung reduzieren. Die ebenso enthaltenen Sespuiterpenole, v. a. Himachalol, stärken die Abwehr und sorgen für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt. Zudem finden sich in Zedernholzöl Sesquiterpenketone, wie z. B. Atlantone, die zellregenerierende Eigenschaften haben und somit die Wundheilung unterstützen. Auf unsere Psyche wirken sie ebenso, indem sie für seelische Ausgeglichenheit sorgen. Die in geringeren Mengen enthaltenen Sesquiterpenoxide haben eine entzündungshemmende Wirkung.

Wirkung

Zedernholzöl hilft uns, das Gleichgewicht zu bewahren, und dies sowohl psychisch als auch körperlich. In schwierigen Zeiten spendet es uns Kraft und Selbstvertrauen. Körperlich unterstützt es unsere Haut und Schleimhaut und kann so bei Juckreiz oder Allergien für Erleichterung sorgen. Hier noch mal eine Auflistung:

Wirkung auf den Körper

  • juckreizstillend und antiallergisch
  • entzündungshemmend und wundheilend
  • schleimlösend
  • antiparasitär, z. B. als Abwehr gegen Läuse

Wirkung auf die Psyche

  • angstlösend, ausgleichend, beruhigend

Ausgewählte Anwendungsmöglichkeiten

Wie zuvor erwähnt, ist Zedernöl ein beliebter Helfer bei Allergien, u. a. auch Heuschnupfen. Hier hat sich Zedernholzöl in Kombination mit Zypressenöl bewährt. So kannst Du z. B. die beiden Öle in gleicher Menge in einen Inhalierstift geben, und schon hast Du jederzeit Abhilfe zur Hand.

Bei Haarproblemen wie z. B. Haarausfall oder Schuppen kann Zedernöl als Beigabe im Shampoo genutzt werden. Durch seine hautstraffende Wirkung eignet es sich auch in Verbindung mit einem Basisöl wie z. B. Jojobaöl oder Mandelöl für Anti-Cellulite-Massagen. Ebenso können regelmäßige Bäder mit Zedernöl als Badezusatz für ein strafferes Hautbild sorgen.

Gerade in schwierigen Lebenssituationen und auch Trauerfällen kann Zedernöl helfen, Mut zu fassen oder Ängste zu überwinden. Hierfür eignet sich eine Art der Raumbeduftung, sei es durch Diffuser oder auch Duftvlies oder -stein.

Diverse Rezepte mit Zedernöl findet Ihr hier.

Kombination mit anderen Ölen

Zedernöl gehört den Basisnoten an. Sein Duft harmoniert sehr gut mit Zitrusdüften wie Zitrone oder Orange.

Worauf Du achten solltest

Wie zuvor erwähnt, kommt es aufgrund der Deklaration oft zu Missverständnissen. Es ist daher wichtig, auf den botanischen Namen zu achten. Darüber hinaus sollte Wert auf eine hohe Qualität gelegt werden.

Auf die richtige Lagerung und Haltbarkeit sollte natürlich stets geachtet werden. Die meisten ätherischen Öle, eine sachgerechte Lagerung vorausgesetzt, weisen eine Haltbarkeit zwischen 2 und 5 Jahren auf. Eine Ausnahme hiervon sind u. a. Zitrusöle, die innerhalb eines Jahres aufgebraucht werden sollten. Eine weitere Ausnahme bilden einige Holzöle. So kann Zedernholzöl auch nach 8–10 Jahren i. d. R. problemlos verwendet werden. Wie auch gute Weine soll es mit zunehmendem alter noch feiner werden.

Während der Schwangerschaft sollte Zedernholzöl aufgrund seiner abtreibenden Wirkung nicht, oder nur in Absprache mit einem sachkundigen Mediziner, angewendet werden.