Qualitätsmerkmale ätherischer Öle

Bei der Menge an am Markt erhältlichen ätherischen Ölen ist es nicht immer leicht, die unterschiedlichen Anbieter voneinander zu unterscheiden. Da ätherische Öle häufig für körperliche Anwendungen genutzt werden, wie z.B. zur Herstellung von selbstgemachten Pflege- oder Kosmetikprodukten, solltet Ihr auf die Produktqualität achten. In diesem Artikel möchten wir Euch zeigen, worauf es beim Kauf ankommt.

Ein entscheidender Punkt ist die Reinheit. Hier unterscheidet man zwischen:

  • 100 % naturreinen Ölen: diese sind in ihrer Beschaffenheit so, wie sie durch das Pflanzenmaterial gewonnen werden. Ähnlich wie ein und dieselbe Rebsorte eines Weins kann so, je nach Region, klimatischen Bedingungen und anderen Gegebenheiten, die genaue Zusammensetzung eines Öls leicht variieren,
  • standardisierten Ölen: diese sind in Bezug auf ihre Einzelsubstanzen gemäß Deutschem Arzneibuch vereinheitlicht,
  • naturidentischen Ölen: dies sind im Labor nachgebaute Öle, in der Regel aus natürlichen Substanzen, und
  • synthetischen Ölen: diese basieren nicht auf natürlichen Substanzen


Auf den Ölen sollten der deutsche und der lateinische Name der Pflanze stehen, sowie in bestimmten Fällen der Chemotyp (z. B. bei Thymian oder Rosmarin). Der Chemotyp beschreibt die genaue Variante bei all jenen Pflanzen, die sich z. B. aufgrund ihres Anbaugebiets deutlich voneinander unterscheiden können.


Darüber hinaus sollte auf den Etiketten Folgendes ersichtlich sein:

  • Herkunftsland
  • Anbauart (bio oder nicht)
  • Pflanzenteil aus dem das Öl gewonnen wird
  • Gewinnungsverfahren: Wasserdampfdestillation,
  • Kaltpressung oder Extraktion (hier auch das verwendete Lösungsmittel)
  • INCI (Inhaltsstoffe, die bei Kosmetika genannt
  • werden müssen, insbesondere für Allergiker zu
  • beachten)
  • Verwendungsart (z. B. „zur Raumbeduftung“ bei
  • Bedarfsmitteln bzw. „Kosmetikum zur Aromapflege“ bei Kosmetika)
  • Verwendungsdauer
  • Sicherheits- bzw. Warnhinweise
  • Chargennummer
  • Herstellername und Anschrift


Diese Deklaration findet Ihr auf all unseren Ölen. Sie entspricht den Vorgaben für Kosmetikprodukte, die gemäß EU-Richtlinie sicherheitsbewertet wurden. Alternativ können ätherische Öle auch als Bedarfsgegenstand oder Lebensmittel deklariert werden. Mehr zum Thema Deklaration findet Ihr in folgendem Artikel von Vivere-Aromapflege: Das Verwirrspiel um Warnhinweise, Inhaltsstoffe und Siegel

Sei wachsam bei Bezeichnungen wie „natürlich“ oder „therapeutisch“. Diese Begriffe sind nicht weiter definiert und werden von einigen Herstellern zur besseren Vermarktung genutzt. Im Zweifelsfall solltest du hier genau recherchieren, wie der jeweilige Hersteller „therapeutisch“ definiert und welche Qualitätsmerkmale diese Öle aufweisen. Darüber hinaus gibt es einige Pflichtangaben, je nachdem, als welche Produktart ätherische Öle verkauft werden. In Deutschland verkaufen seriöse Produzenten ihre Öle typischerweise als Kosmetikprodukt, Bedarfsgegenstand oder Lebensmittel. Alle drei Varianten erfordern ein Mindestmaß an Beschriftung. Billige Duftöle erfüllen dieses oftmals nicht. Meistens handelt es sich dabei nicht um echte ätherische Öle, sondern synthetische Substanzen.

Neben der richtigen Qualität der Öle ist auch der sachkundige Umgang wichtig. Ätherische Öle sind hochkonzentrierte pflanzliche Substanzen, daher ist insbesondere das Thema Dosierung ein sehr wichtiges. Dazu findet Ihr mehr in folgenden Artikel. Um möglichst lange Freude an seinen Ölen zu haben, solltet ist die richtige Lagerung unumgänglich.