Solubol, ein pflanzlicher Emulgator zur Herstellung von Naturkosmetik

Solubol – alles, was du über den pflanzlichen Lösungsvermittler wissen musst

Bei Solubol handelt es sich um einen Hilfsstoff, der pflanzlichen Ursprungs ist. Er zählt zur Gruppe der sogenannten Emulgatoren und findet in der Naturkosmetik häufige Verwendung. In diesem Beitrag erfährst du, welchen Zweck er erfüllt und wie du ihn für deine DIY-Kosmetik richtig verwendest.

Was ist ein Emulgator?

Bei Emulgatoren handelt es sich um Stoffe, die scheinbar unvereinbare Komponenten miteinander verbinden. Im Bereich der Kosmetik bezieht sich dies auf die Inhaltsstoffe Wasser und Öl. Um sie trotz ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit zu vermengen, ist die Zugabe eines Hilfsstoffes erforderlich. Ein Emulgator – auch Lösungsvermittler genannt – ist hierfür die perfekte Wahl. Dies liegt an dem besonderen Aufbau seiner molekularen Struktur, die sowohl aus einem wasserfreundlichen (hydrophilen) als auch aus einem wasserabweisenden (hydrophoben) Teil besteht. Durch Beigabe des Lösungsvermittlers zu einem Wasser-Öl-Gemisch verteilen sich die Tröpfchen der beiden Komponenten gleichmäßig. Es entsteht eine stabile Mischung, deren Konsistenz und Wirkung auf die Haut von den Inhaltsstoffen abhängt.

Emulsionen unterteilen sich in zwei Hauptgruppen:

  1. Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W)
    Bei dieser Form bildet Wasser die Hauptkomponente, während der Emulgator die Öltröpfchen umschließt. Diese Art findet sich häufig bei Gesichtscremes, leichten Körperlotionen und erfrischenden Feuchtigkeitssprays. Öl-in-Wasser-Emulsionen können aufgrund ihres hohen Wasseranteils gut auf der Haut verteilt werden und ziehen schnell ein.
  2. Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O)
    Diese Variante stellt den umgekehrten Fall dar. Der emulgierend wirkende Hilfsstoff bindet die Wassertröpfchen im Öl. Letzterer ist Hauptbestandteil und verleiht der Mischung eine sehr reichhaltige Konsistenz. Aus diesem Grund kommt die Wasser-in-Öl-Emulsion vorwiegend bei Salben, rückfettender Körperbutter und schützenden Cremes zum Einsatz.

Die Verwendung von Emulgatoren in der Naturkosmetik

Lösungsvermittler sind immer dann die richtige Wahl, wenn du Wasser und Öl vermischen möchtest. Dies umfasst nicht nur hautpflegende, sondern auch ätherische Öle. Was viele nicht wissen: natürliche Emulgatoren wurden schon in der Antike verwendet, um Mixturen eine gleichmäßige Konsistenz zu verleihen. Ein Griff in deinen Küchenschrank reicht somit schon aus, um dich mit der Wirkung dieser besonderen Stoffe vertraut zu machen. Genieße zum Beispiel ein entspannendes Bad mit einem ätherischen Öl, indem du dieses mit Honig vermengst. Oder füge deiner Haarmaske aus natürlichen Inhaltsstoffen und pflegenden Ölen Sahne hinzu, um eine harmonische Mischung zu erhalten.

In den vergangenen Jahren wurde der Begriff Emulgator zunehmend mit negativen Attributen belegt. Die Hersteller von konventioneller Kosmetik reagierten prompt und begannen mit der Vermarktung „emulgatorfreier“ Cremes, Lotionen und Salben. Bedeutet das, diese Stoffe sind generell schädlich für die Haut? Die Antwort ist: nein. Hierbei ist es allerdings wichtig, zwischen hautphysiologischen und nicht hautphysiologischen Varianten zu unterscheiden. Was zunächst kryptisch klingt, hat einen einfachen Hintergrund:

  • Nicht hautphysiologische Emulgatoren
    Sie basieren auf Mineralöl und können von der Haut nicht verstoffwechselt werden. Stattdessen verbleiben sie bis zum nächsten Wasserkontakt auf ihr, ohne sie zu pflegen. Aufgrund der mangelnden Feuchtigkeitsversorgung sinkt die Widerstandskraft der natürlichen Hautschutzbarriere, sodass schädliche Umweltstoffe ungehindert eindringen können.
  • Hautphysiologische Emulgatoren
    Bei ihnen stehen rein pflanzliche Inhaltsstoffe im Fokus. Sie können von den menschlichen Hautzellen problemlos aufgespalten werden. Dies ermöglicht eine gute Feuchtigkeitsversorgung, macht die Haut widerstandsfähig und zart. Zudem löst diese Art von Emulgatoren seltener eine Allergie aus und eignet sich auch zur Anwendung auf empfindlicher Haut.

Die Bezeichnung „emulgatorfrei“ bezeichnet somit Kosmetik, die auf die Verwendung mineralölbasierter Lösungsvermittler verzichtet. Zur Herstellung deiner DIY-Kosmetik solltest du selbstversändlich – auch im Hinblick auf den Umweltschutz – ohnehin nur natürliche Varianten verwenden.

 

Solubol – Beispiel für den Einsatz eines Emulgators in Naturkosmetik

Dieser rein pflanzliche Lösungsvermittler besteht aus Glycerin, Kokosextrakt, Kürbisextrakt, Lecithin, Vitamin E, Vitamin C und Rosmarinextrakt. Er besitzt einen dezenten Eigenduft. Da Solubol die Vermischung von Wasser und ätherischem Öl erlaubt, wirst du diesen im Endresultat allerdings kaum wahrnehmen.

Das Mischverhältnis ist wie folgt:

  • 1 Teil ätherisches Öl: zum Beispiel 2 ml Lavendelöl
  • 4 Teile Solubol: 8 ml
  • Hydrolat oder Wasser: 10 ml

Neben der Einhaltung des Mischverhältnisses von 4:1 solltest du die Mischung während der Herstellung und vor jeder Anwendung gut schütteln. Tipp: Vermische erst das Solubol mit dem ätherischen Öl und füge das Wasser oder das Hydrolat löffelweise hinzu.

Dieser Emulgator ist ideal für die Verwendung in Kombination mit einem Hydrolat zur Herstellung eines pflegenden Körpersprays. Alternativ kannst du ihn im Rahmen der Aromatherapie für ein erholsames Kräuterbad einsetzen. Der hautfreundliche Stoff eignet sich zudem für Lotionen, Gele und alkoholfreies Mundwasser. Solubol ist somit eine sichere Wahl, wenn du natürliche Emulgatoren in deiner DIY-Kosmetik verwenden möchtest. Weitere Rezepte findest Du hier.